Studie 26.08.2022

Darmstadt, 26.08.2022

PUBLIKATION

Transketolase in Tumoren: Studie zu Regulation, Funktionen und klinischen Implikationen

In der chinesischen Studie aus 2022 wird die Bedeutung des Enzyms Transketolase (TKT) im Zusammenhang mit Krebs beleuchtet. Neben dem TKT-Gen werden die beiden TKT-ähnlichen Gene TKTL1 und TKTL2 untersucht, wobei angenommen wird, dass sowohl TKT als auch TKTL1 an verschiedenen krebsrelevanten Prozessen wie beispielsweise der Zellproliferation oder der Metastasenbildung beteiligt und damit relevant für die Prognose von Patient:innen sind. Für das Gen TKTL2 gilt diese Vermutung nicht.

Der Zellstoffwechsel spielt dabei eine entscheidende Rolle. In der Studie fiel auf, dass Tumorzellen trotz Sauerstoffzufuhr die glykolytische Energieproduktion – also die Energiegewinnung ohne Beteiligung von Sauerstoff – bevorzugen. An dieser Stelle kommt das Gen TKTL1 als Schlüsselenzym im Glukosestoffwechsel ins Spiel, denn es stellt in diesem Zusammenhang nicht nur Energie bereit, sondern liefert auch die Metaboliten für das Tumorwachstum.

Der Pentosephosphatweg (PPP), ein verzweigter Teil der Glykolyse, produziert Ausgangsstoffe für die Zellteilung und ist die Hauptquelle für das Molekül NADPH, das antioxidativen Schutz bietet und die Fettbiosynthese ermöglicht. TKT, das im nicht-oxidativen Zweig des PPP agiert, spielt eine zentrale Rolle in diesem Prozess und ist eng mit dem Wachstum von Krebszellen verbunden.

In der Studie wird die Bedeutung von TKT und TKTL1 für unterschiedliche Tumorarten wie beispielsweise Lungen-, Brust-, Darm- oder Schilddrüsentumoren erörtert und ein bemerkenswerter Zusammenhang zwischen Krebsentwicklung und den beiden Enzymen festgestellt. So konnte gezeigt werden, dass TKT und TKTL1 das Wachstum von Tumorzellen fördern und Schäden durch oxidativen Stress reduzieren.

Die Erforschung der komplexen Struktur und Funktion von TKT eröffnet eine neue Dimension im Verständnis von Tumorentwicklung und -therapie.

Die komplette Studie aus 2022 können Sie hier einsehen (englische Sprache).

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Über Zyagnum: Das Darmstädter Biotechnologieunternehmen Zyagnum AG entwickelt Diagnostiklösungen für die Humanmedizin. Zyagnum verfügt über ein tiefgreifendes Verständnis immunologischer Prozesse und deren Zusammenhang mit Erkrankungen. So lassen sich mit der von Zyagnum entwickelten EDIM®-Technologie mittels Bluttests spezifische Antigene in Immunzellen nachweisen, die bei der Tumorentwicklung eine Rolle spielen können. Das Unternehmen beschäftigt heute mehr als 40 Mitarbeiter und wurde durch Zyagnum-Vorstandschef Ralf Schierl gemeinsam mit Johannes Coy 2007 gegründet.

Über EDIM®: Wenn der menschliche Organismus entgleist und in Richtung Erkrankung läuft, erkennt dies häufig als erstes das Immunsystem, oft vor jeder Symptomatik. Die von uns entwickelte Plattformtechnologie EDIM® (Epitope Detection in Monocytes) nutzt die Mechanismen des Immunsystems, um solche Entgleisungen aufzuspüren. Die EDIM®-Technologie untersucht Makrophagen auf Antigene, die zuvor von diesen Immunzellen durch Phagozytose ins Zellinnere aufgenommen wurden – deshalb bezeichnen wir EDIM® auch als immunologische Biopsie.

Über PanTum Detect®: Der PanTum Detect® basiert auf der EDIM®-Technologie und detektiert die Enzyme TKTL1 und DNaseX (Apo10) in Makrophagen. Eine großangelegte Studie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf konnte zeigen, dass mit dem PanTum Detect® der entscheidende Hinweis gegeben werden kann, welche Menschen ohne typische Symptome und Krebsverdacht in einem Gesund-Screening von einer weitergehenden Untersuchung durch bildgebende Verfahren profitieren. Im Falle der Studie aus dem Jahr 2022 wurden bei 124 Probanden von über 5.000 Studienteilnehmern ein bis dahin unerkannter Krebs oder eine Krebsvorstufe entdeckt – allein in der Studie aus 29 verschiedenen Tumorarten (Positiv Prädiktiver Wert: 82%).