Publikation 28.06.2023

Darmstadt, 28.06.2023

PUBLIKATION

Apo10 und TKTL1: Schlüssel-Biomarker in Lungenkrebs-Früherkennung

Die Suche nach innovativen Methoden zur Unterscheidung von malignem Lungenkrebs und gutartigen Lungenerkrankungen ist sowohl für die Früherkennung von Krebserkrankungen als auch für Kontrolluntersuchungen von ehemaligen Patienten und Patientinnen von großer Bedeutung.

Eine vielversprechende Entwicklung auf diesem Gebiet ist die Identifizierung von Biomarkern in Makrophagen aus dem Blut. Eine Studie aus China, die im Juni 2023 bei Springer Nature erschienen ist, hat die Biomarker Apo10 und TKTL1 in Makrophagen von 156 Patienten und Patientinnen mit Lungenkrebs und 153 gesunden Kontrollpersonen untersucht. Die Ergebnisse könnten die Art und Weise, wie wir Lungenkrebs diagnostizieren und überwachen, grundlegend verändern.

Für die Studie wurde die EDIM-Technologie verwendet, die eine Identifizierung von Biomarkern in Makrophagen ermöglicht. Dieser Weg bringt zwei Vorteile mit sich: Zum einen werden Tumorsubstanzen in Makrophagen nicht verdünnt, wenn sie auf diese Weise in den Blutkreislauf gelangen, und zum anderen können Makrophagen aktiv Tumorzellen erkennen und aufnehmen.

Apo10, einer der beiden Biomarker, zielt auf das Protein DNaseX ab, das bei der Apoptose, dem programmierten Zelltod, eine entscheidende Rolle spielt. Die Anreicherung von Apo10 im Blut kann als Indikator für die Entwicklung von Tumoren dienen. Der zweite untersuchte Biomarker, TKTL1, reguliert den Glykolyse-Stoffwechsel und ist bei fast allen bösartigen Tumoren in erhöhter Konzentration nachweisbar. Die Analyse der beiden Biomarker kann somit ein Bild der Malignität eines Patienten oder einer Patientin liefern.

Für die Studie wurden 156 Patienten und Patientinnen mit Lungenkrebs und 153 gesunde Kontrollpersonen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kombination aus Apo10- und TKTL1-Wert – in der Studie als APT Wert bezeichnet – in der Gruppe der Krebserkrankten signifikant höher waren als in der Kontrollgruppe. Die diagnostische Genauigkeit dieser Kombination war hoch, mit einer Fläche unter der ROC-Kurve (AUROC) von 0,9132. Im Vergleich dazu erreichten andere, traditionelle Tumormarker wie SCC, NSE, CyFra21-1 und CEA allesamt deutlich niedrigere Werte.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Apo10 und TKTL1 vielversprechende Biomarker zur Identifizierung von Lungenkrebspatienten und -patientinnen im Gegensatz zu Personen mit gutartigen Lungenerkrankungen sind und möglicherweise die Diagnose und Überwachung der Krebserkrankten verbessern können.

Zur vollständigen Studie auf Springer Nature (Bezahlschranke).

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Anette Ludwig
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Über Zyagnum: Das Darmstädter Biotechnologieunternehmen Zyagnum AG entwickelt Diagnostiklösungen für die Humanmedizin. Zyagnum verfügt über ein tiefgreifendes Verständnis immunologischer Prozesse und deren Zusammenhang mit Erkrankungen. So lassen sich mit der von Zyagnum entwickelten EDIM®-Technologie mittels Bluttests spezifische Antigene in Immunzellen nachweisen, die bei der Tumorentwicklung eine Rolle spielen können. Das Unternehmen beschäftigt heute mehr als 50 Mitarbeiter und wurde durch Zyagnum-Vorstandschef Ralf Schierl gemeinsam mit Johannes Coy 2007 gegründet.

Über EDIM®: Wenn der menschliche Organismus entgleist und in Richtung Erkrankung läuft, erkennt dies häufig als erstes das Immunsystem, oft vor jeder Symptomatik. Die von uns entwickelte Plattformtechnologie EDIM® (Epitope Detection in Monocytes) nutzt die Mechanismen des Immunsystems, um solche Entgleisungen aufzuspüren. Die EDIM®-Technologie untersucht Makrophagen auf Antigene, die zuvor von diesen Immunzellen durch Phagozytose ins Zellinnere aufgenommen wurden – deshalb bezeichnen wir EDIM® auch als immunologische Biopsie.

Über PanTum Detect®: Der PanTum Detect® ist ein Krebsscreening-Bluttest zur Früherkennung von Tumoren. Er kann mittels einer einfachen Blutentnahme bereits in frühen, symptomfreien Phasen Hinweise auf fast alle Krebsarten* liefern – auch für solche, für die es heute noch keine etablierten gesetzlichen Früherkennungsangebote gibt. Der PanTum Detect® basiert auf der EDIM®-Technologie und detektiert die Enzyme TKTL1 und DNaseX (Apo10), die bei vielen Tumoren vermehrt gebildet werden. Der PanTum Detect® stellt keine Krebsdiagnose, sondern gibt Hinweise auf eine mögliche Krebserkrankung, die in Folgeuntersuchungen (z.B. durch bildgebende Verfahren wie MRT oder PET/CT und histopathologische Verfahren) lokalisiert und bestätigt werden können. Der PanTum Detect® weist eine Sensitivität von 95,2% und eine Spezifität von 99,5% auf.

 

*Alle Krebsarten, die solide Tumoren bilden („solide Krebsarten“).
„Solide Krebsarten“ bezieht sich auf Tumoren, die als feste Massen in einem Organ oder Gewebe wachsen. Solide Tumoren unterscheiden sich von hämatologischen Krebsarten, wie Leukämie und Lymphome, die in Zellen des Blutes oder des Lymphsystems entstehen und keine festen Tumormassen bilden.