Am Sun Yat-sen University Cancer Center in Guangzhou wurde im Zeitraum von 2020 bis 2023 eine prospektive Studie zur Bewertung der diagnostischen Aussagekraft der Marker Apo10 und TKTL1 beim Zervixkarzinom durchgeführt. Beide Marker wurden einzeln sowie in Kombination untersucht; letztere als sogenannter APT-Wert, der die gemeinsame diagnostische Aussagekraft beider Marker abbildet. Die Marker wurden mittels EDIM-Technologie (Epitope Detection in Monocytes) in Blutmakrophagen bestimmt.
Analysiert wurden Blutproben von 152 Patientinnen mit histologisch gesichertem Zervixkarzinom sowie von 152 gesunden, altersentsprechenden Kontrollpersonen. Ziel war es zu prüfen, inwieweit die Marker zwischen gesunden Personen und Patientinnen mit Zervixkarzinom differenzieren können.
Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Apo10 als auch TKTL1 bei Patientinnen mit Zervixkarzinom signifikant höhere Werte aufwiesen als in der Kontrollgruppe. Besonders hervorzuheben ist der kombinierte APT-Wert, der die beiden Marker zusammenfasst: Dieser erreichte eine Sensitivität von 86,2 % und eine Spezifität von 83,6 %.
Zum Vergleich wurden in der Studie auch etablierte Tumormarker berücksichtigt, die typischerweise in der klinischen Praxis bei Zervixkarzinomen eingesetzt werden, darunter CEA, CA125 und SCC-A. Der APT-Wert erzielte im direkten Vergleich deutlich höhere diagnostische Kennzahlen.
Die Autor:innen heben hervor, dass der kombinierte Marker insbesondere bei Patientinnen im frühen Tumorstadium eine gute diagnostische Leistung zeigte – ein möglicher Hinweis auf sein Potenzial im Kontext der Früherkennung.
Fazit:
Die Ergebnisse dieser Studie liefern belastbare Hinweise darauf, dass die Kombination der Marker Apo10 und TKTL1 einen vielversprechenden Ansatz für die nicht-invasive Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs darstellen könnte.
Insbesondere in Fällen, in denen zytologische Verfahren wie der Pap-Test oder HPV-Nachweise keine eindeutige Aussage ermöglichen, könnte eine ergänzende Blutuntersuchung auf Apo10 und TKTL1 dazu beitragen, die diagnostische Sicherheit zu erhöhen. Auch in Versorgungskontexten mit eingeschränktem Zugang zu bildgebender oder zytologischer Diagnostik erscheint der Ansatz als sinnvolle Erweiterung bestehender Verfahren.
Darüber hinaus sehen die Autor:innen Potenzial für den Einsatz des Verfahrens in hochentwickelten Gesundheitssystemen – etwa zur diagnostischen Klärung bei HPV-negativen oder zytologisch unklaren Befunden.
Quelle: Apo10 and TKTL1 in blood macrophages as non-invasive biomarkers for early detection of cervical cancer
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Über Zyagnum: Das Darmstädter Biotechnologieunternehmen Zyagnum AG entwickelt Diagnostiklösungen für die Humanmedizin. Zyagnum verfügt über ein tiefgreifendes Verständnis immunologischer Prozesse und deren Zusammenhang mit Erkrankungen. So lassen sich mit der von Zyagnum entwickelten EDIM®-Technologie mittels Bluttests spezifische Antigene in Immunzellen nachweisen, die bei der Tumorentwicklung eine Rolle spielen können. Das Unternehmen beschäftigt heute mehr als 50 Mitarbeiter und wurde durch Zyagnum-Vorstandschef Ralf Schierl gemeinsam mit Johannes Coy 2007 gegründet.
Über EDIM®: Wenn der menschliche Organismus entgleist und in Richtung Erkrankung läuft, erkennt dies häufig als erstes das Immunsystem, oft vor jeder Symptomatik. Die von uns entwickelte Plattformtechnologie EDIM® (Epitope Detection in Monocytes) nutzt die Mechanismen des Immunsystems, um solche Entgleisungen aufzuspüren. Die EDIM®-Technologie untersucht Makrophagen auf Antigene, die zuvor von diesen Immunzellen durch Phagozytose ins Zellinnere aufgenommen wurden – deshalb bezeichnen wir EDIM® auch als immunologische Biopsie.
Über PanTum Detect®: Der PanTum Detect® ist ein Krebsscreening-Bluttest zur Früherkennung von Tumoren. Er kann mittels einer einfachen Blutentnahme bereits in frühen, symptomfreien Phasen Hinweise auf fast alle Krebsarten* liefern – auch für solche, für die es heute noch keine etablierten gesetzlichen Früherkennungsangebote gibt. Der PanTum Detect® basiert auf der EDIM®-Technologie und detektiert die Enzyme TKTL1 und DNaseX (Apo10), die bei vielen Tumoren vermehrt gebildet werden. Der PanTum Detect® stellt keine Krebsdiagnose, sondern gibt Hinweise auf eine mögliche Krebserkrankung, die in Folgeuntersuchungen (z.B. durch bildgebende Verfahren wie MRT oder PET/CT und histopathologische Verfahren) lokalisiert und bestätigt werden können. Der PanTum Detect® weist eine Sensitivität von 95,2% und eine Spezifität von 99,5% auf.
*Alle Krebsarten, die solide Tumoren bilden („solide Krebsarten“).
„Solide Krebsarten“ bezieht sich auf Tumoren, die als feste Massen in einem Organ oder Gewebe wachsen. Solide Tumoren unterscheiden sich von hämatologischen Krebsarten, wie Leukämie und Lymphome, die in Zellen des Blutes oder des Lymphsystems entstehen und keine festen Tumormassen bilden.