Eine Studie der Sun Yat-sen Universität in Guangzhou liefert erste Hinweise darauf, dass die Marker Apo10 und TKTL1 dazu beitragen können, Lungenkrebs frühzeitig zu erkennen und von benignen Lungenknoten abzugrenzen.
Eine Untersuchung der Sun Yat-sen Universität in Guangzhou widmet sich der Frage, ob die Marker Apo10 und TKTL1, gemessen in Blutmakrophagen, zur früheren und differenzierteren Erkennung von Lungenkrebs beitragen können. Die Studie wurde im Fachjournal Cellular Oncology veröffentlicht und untersuchte, ob sich mit Hilfe dieser Marker maligne Tumoren von benignen Lungenveränderungen abgrenzen lassen.
Dazu wurden Blutproben von 156 Patient:innen mit Lungenkrebs im Frühstadium, 28 Patient:innen mit gutartigen Lungenknoten sowie 124 gesunden Kontrollpersonen analysiert. Alle Teilnehmer:innen wurden zuvor mittels Low-Dose-CT (LDCT) untersucht, um die Ausgangslage zu standardisieren.
Die Ergebnisse zeigen: Die Werte für Apo10 und TKTL1 lagen bei Patient:innen mit Lungenkrebs signifikant höher als in den Kontrollgruppen. Dies weist darauf hin, dass die Kombination beider Marker – erfasst über das EDIM-Verfahren – dazu beitragen kann, bösartige von gutartigen Veränderungen im Lungengewebe zu unterscheiden. Insbesondere im Zusammenspiel mit bildgebenden Verfahren wie LDCT sehen die Autor:innen ein mögliches Anwendungsszenario.
Im Vergleich zu etablierten Tumormarkern wie CEA, NSE, SCC oder CyFra21-1 zeigte die Marker-Kombination eine höhere Sensitivität und Spezifität bei der Detektion von Frühstadien.
Ein zentrales Problem in der Lungenkrebsfrüherkennung ist die Interpretation auffälliger CT-Befunde, insbesondere sogenannter Pulmonalknötchen. Die Studie deutet an, dass die Marker Apo10 und TKTL1 helfen könnten, die diagnostische Einordnung solcher Befunde zu verbessern – und so gegebenenfalls unnötige Biopsien oder operative Eingriffe bei benignen Veränderungen zu vermeiden.
Fazit: Die Marker Apo10 und TKTL1 zeigen in dieser frühen Untersuchung diagnostisches Potenzial zur Differenzierung von Lungenkrebs und benignen Lungenknoten.
Quelle: Xie et al., 2023. Apo10 and TKTL1 in blood macrophages as biomarkers for differentiating lung cancer from benign lung lesions: a comparative study with conventional biomarkers.
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Über Zyagnum: Das Darmstädter Biotechnologieunternehmen Zyagnum AG entwickelt Diagnostiklösungen für die Humanmedizin. Zyagnum verfügt über ein tiefgreifendes Verständnis immunologischer Prozesse und deren Zusammenhang mit Erkrankungen. So lassen sich mit der von Zyagnum entwickelten EDIM®-Technologie mittels Bluttests spezifische Antigene in Immunzellen nachweisen, die bei der Tumorentwicklung eine Rolle spielen können. Das Unternehmen beschäftigt heute mehr als 50 Mitarbeiter und wurde durch Zyagnum-Vorstandschef Ralf Schierl gemeinsam mit Johannes Coy 2007 gegründet.
Über EDIM®: Wenn der menschliche Organismus entgleist und in Richtung Erkrankung läuft, erkennt dies häufig als erstes das Immunsystem, oft vor jeder Symptomatik. Die von uns entwickelte Plattformtechnologie EDIM® (Epitope Detection in Monocytes) nutzt die Mechanismen des Immunsystems, um solche Entgleisungen aufzuspüren. Die EDIM®-Technologie untersucht Makrophagen auf Antigene, die zuvor von diesen Immunzellen durch Phagozytose ins Zellinnere aufgenommen wurden – deshalb bezeichnen wir EDIM® auch als immunologische Biopsie.
Über PanTum Detect®: Der PanTum Detect® ist ein Krebsscreening-Bluttest zur Früherkennung von Tumoren. Er kann mittels einer einfachen Blutentnahme bereits in frühen, symptomfreien Phasen Hinweise auf fast alle Krebsarten* liefern – auch für solche, für die es heute noch keine etablierten gesetzlichen Früherkennungsangebote gibt. Der PanTum Detect® basiert auf der EDIM®-Technologie und detektiert die Enzyme TKTL1 und DNaseX (Apo10), die bei vielen Tumoren vermehrt gebildet werden. Der PanTum Detect® stellt keine Krebsdiagnose, sondern gibt Hinweise auf eine mögliche Krebserkrankung, die in Folgeuntersuchungen (z.B. durch bildgebende Verfahren wie MRT oder PET/CT und histopathologische Verfahren) lokalisiert und bestätigt werden können. Der PanTum Detect® weist eine Sensitivität von 95,2% und eine Spezifität von 99,5% auf.
*Alle Krebsarten, die solide Tumoren bilden („solide Krebsarten“).
„Solide Krebsarten“ bezieht sich auf Tumoren, die als feste Massen in einem Organ oder Gewebe wachsen. Solide Tumoren unterscheiden sich von hämatologischen Krebsarten, wie Leukämie und Lymphome, die in Zellen des Blutes oder des Lymphsystems entstehen und keine festen Tumormassen bilden.